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Stress im Job? Ältere wissen wie man damit umgeht.

Mit der Diskussion um den demografischen Wandel, steigt die Wertschätzung gegenüber älteren Arbeitnehmern wieder an. Unternehmen verstehen langsam wieder über welch großen Erfahrungsschatz Ältere verfügen. Was kann man von älteren Kollegen lernen?

Älterere Arbeitnehmer

Ein Forscherteam um Guido Hertel an der Uni Münster wollte herausfinden, ob ältere Arbeitnehmer im Umgang mit Stress andere Bewältigungsstrategien nutzen als jüngere. Außerdem wollten sie herausfinden, ob die befragten Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, ihr Arbeitsgebiet nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen, welche beruflichen Anforderungen an sie gestellt werden und wie hoch sie ihre Stressbelastung einschätzen. Dazu befragten sie zweimal im Abstand von acht Monaten 634 Arbeitnehmer im Alter zwischen 16 und 65 Jahren.



Ältere Arbeitnehmer gehen geschickter mit Stress um als jüngere


Das Ergebnis ist deutlich. Ältere Arbeitnehmer konzentrieren sich bei der Stressbewältigung eher auf das, was sie selbst zur Lösung von auftretenden Problemen beitragen können. Und wenn das nichts hilft, sind sie bereit, die eigene Einstellung zu überdenken. Die damit erzielte Entlastung konnte in der zweiten Befragung nach acht Monaten nachgewiesen werden. Diese Probanden beurteilten ihre Stressbelastung deutlich niedriger als andere.



Ohnmachtsgefühle und mangelnde Einflussmöglichkeiten als Stressfaktor


Die Wissenschaftler stellten fest, dass jüngere Arbeitnehmer, deren Einflussmöglichkeiten auf ihr Arbeitsfeld geringer waren, bei der Stressbewältigung eher passiv reagierten. Die Arbeitsmotivation nahm entsprechend ab.



Ältere zeigten sich häufig resilienter gegenüber beruflicher Belastung


Ältere Arbeitnehmer lassen sich aufgrund ihrer jahrelangen beruflichen und persönlichen Erfahrung häufig nicht so schnell von Problemen beeindrucken und sind insgesamt offenbar resilienter gegenüber beruflicher Belastung als jüngere. Sie zeigen mehr Kreativität und bessere Möglichkeiten des Selbstmanagements im Umgang mit Stressfaktoren. Diese positive Re-Interpretation der Belastungssituationen führte zu einer geringer empfundenen Stressbelastung, die wiederum die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhte, dass die Arbeitnehmer aktiv Bewältigungsstrategien entwickeln würden. Auf diese Weise setzte sich eine positive Spirale in Gang. Ältere Arbeitnehmer haben sich im Lauf ihres Berufslebens ein vielfältiges Repertoire an Möglichkeiten erarbeitet, wie sie mit belastenden Situationen umgehen können.



Quelle:

Hertel, G., Rauschenbach, C., Thielgen, M., (2015): Are older workers more active copers?Longitudinal effects of age-contingent coping on strain at work. Journal of Organizational Behavior, J. Organiz. Behav. 36, 514–537.

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